Geschäftsbericht
für die Zeit vom 01.05.2005 bis 30.04.2006

 

Wir haben für das zurückliegende Geschäftsjahr wieder über eine Reihe von Ereignissen und Veranstaltungen zu berichten, wobei unser 60jähriges Jubiläum naturgemäß im Mittelpunkt der meisten Aktivitäten (insbes. während der Sessionszeit) stand.

Die Vorstandsmitglieder kamen der Teilnahme an Besprechungen, Sitzungen und Zusammenkünften des Festkomitees Bad Honnefer Karneval und des Festausschusses Siebengebirge wie auch bei anderen Vereinen und Gesellschaften (insbes. bei Festkommerzen) nach.
Die regelmäßigen Zusammenkünfte der Damen- und Herrenkomitees fanden überwiegend in unserem Zeughaus statt, wobei im Sommerhalbjahr auch Außentreffs mit verschiedensten Aktionen „gelaufen“ sind. Die Senatoren trafen sich in der Gaststätte „Zum Rebengarten“. Bei den Damen- und Herrenkomitees standen auch wieder Ausflugsfahrten auf dem Programm, die Damen waren auf einer Wochenendfahrt in die schöne Salinenstadt Lüneburg (vom 17. – 19.06.05), die Herren auf einer verlängerten, 4tägigen Herrentour (vom 26. – 29.05.05) in Hamburg, wobei es nicht nur wettermäßig ein „Traumwochenende“ war (hatte aber nichts mit dem Hamburger „Kiez“ zu tun!).

Jetzt zu den Einzelveranstaltungen, über die wir für das zurückliegende Geschäftsjahr hier informieren wollen:

05.05.2005

Ostern war in diesem Jahr sehr früh und somit verschob sich auch der Himmelfahrts-Tag nach vorne, was bedeutete, dass dieser Tag seit vielen Jahren einmal wieder vor „Rhein in Flammen“ lag. Himmelfahrt bedeutete für uns in diesem Jahr auch wieder Familientag (statt Vatertagstour) und unser Literat (Dieter Kock) hatte einen „Kombitag“ geplant, soll heißen: Es wurde Bahngefahren, eine Stunde gewandert, mit der Kasbach-Kleinbahn durch das Kasbachtal „geschnauft“ und eine Schifffahrt auf dem Rhein als Abschluss geboten. Zwischendurch (nach der Wanderung) wurde in der Steffens-Brauereischenke für das leibliche Wohl gesorgt.
Hier fand sich als Überraschungsgast Willi Armbröster, der „Büttenredner-Pensionär“ aus Königswinter ein und sorgte bei allen für Begeisterung (besonders bei Otti, die schließlich sogar auf dem Stuhl stand). So hatte er es wieder einmal geschafft, uns mit seinen gereimten Texten und Anekdötchen zu erfreuen.
Das schönste an der Tagestour war allerdings das Wetter, das den ganzen Tag mitmachte, obwohl alle Prognosen in den Vortagen auf Regen standen…

Die 35 Löstigen einschließlich einiger „Anhänger“, die bei diesem Ausflugstag dabei waren, hatten alle ihre Freude an dem Tages- und Programmablauf und kehrten gut gelaunt gegen 17.10 Uhr wieder nach Bad Honnef zurück.

07.05.2005

War Petrus am Familientag noch ein „Löstiger“, so war der Wettergott zwei Tage später überhaupt kein Honnefer:
Es war der Tag von „Rhein in Flammen“ auf der Insel Grafenwerth mit Abschluss-Feuerwerk von der Insel Nonnenwerth angesagt, aber es regnete an diesem Samstag schon morgens ununterbrochen und unser Rudi Heskamp, wie auch die morgendlichen Standaufbau-Helfer waren durchnässt, bevor überhaupt das Inselfest begann. Wenn auch der Regen nachmittags in Schauern (mit allerdings stürmischen Winden) überging, so wurde es insgesamt ein „Friesennerztag“. Es war letztlich mehr ein „Rhein im Tränen“-Tag. Ein Umsatz- und einnahmemäßiger Erfolg war bis zum Abend mehr als gefährdet, erst die letzten drei Stunden bis zum Schiffskorso und dem Feuerwerk ließen uns mit einem finanziell blauen Auge davon kommen. Dazu trugen wieder einmal unser Bierstand und die „Waffelbuud“ bei. Nach der Durchfahrt des Schiffskorsos blieben noch einige Insel-Gäste an den Ständen, bis ein erneuter Regenschauer auch diese von der Insel vertrieb und wir dann unsere beiden Stände um Mitternacht schlossen und abbauten. Ein positives Fazit bleibt zu ziehen, und das ist die unerschütterliche, personelle Bereitschaft des Standpersonals – auch wenn es alle Jahre immer wieder die gleichen Kräfte sind, die bei schönem, aber auch bei solchem „Sauwetter“ dem Organisationsleiter (OrgL) des Vereins hilfreich zur Seite stehen.
Deshalb vom OrgL an dieser Stelle ein besonders herzliches Dankeschön an Rudi Heskamp, aber auch allen Standkräften unserer KG für die uneingeschränkte Bereitschaft, trotz des unangenehmen Wetters in den Ständen zu arbeiten und ggf. auch eine (vielleicht) folgende Erkältung in Kauf zu nehmen. Wir repräsentieren nach wie vor den einzigen Karnevalsverein Bad Honnefs auf der Insel – und darauf dürfen wir nicht wenig stolz sein (auch wenn im Vorfeld der Veranstaltung die Stadt/das Stadtforum uns „Standbeschicker“ heftig im Informations-„Regen“ stehen ließ)….

23.05.2005

Jahreshauptversammlung (JHV) unserer KG im Hotel „Seminaris“:
Obwohl keine Neuwahlen anstanden (nur eine Ergänzungswahl für den 2. Kassenprüfer), waren ca. 45 – 50 Mitglieder erschienen. Da der 1. Vorsitzende Heinz Arenz beruflich verhindert war, leitete die JHV unsere 2. Vorsitzende Heike Scheel.

Es waren 15 Tagungsordnungspunkte abzuarbeiten, was allerdings in kürzester Zeit und ohne große Aussprachen der Versammlungsteilnehmer erfolgte. Neben den einzelnen Abteilungsberichten, die von den jeweiligen Abteilungsleitern/innen (oder deren benannten Vertretern) vorgetragen wurden, hatte der Geschäftsbericht bereits mit der Einladung den Mitgliedern wieder vorgelegen. Alle Berichte, auch der Kassenbericht der Schatzmeisterin, fanden ohne Aussprache die Zustimmung der JHV-Teilnehmer, so dass die Kassenprüfer die Entlastung der Schatzmeisterin und (vorgebracht von dem Ehrenmitglied F.-W. Staffel) auch des Gesamtvorstandes stellten. Dies geschah ohne Gegenstimmen, bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder. Als neu zu wählender 2. Kassenprüfer wurde Hermann Schulz bei einer Stimmenthaltung in dieses Amt berufen.

Da keine schriftlichen Anträge vorlagen, mündliche nicht vorgetragen wurden, demnächst anliegende Termine genannt waren, konnte die 2. Vorsitzende die JHV bereits um 21.00 Uhr beenden, sich bei allen Teilnehmern bedanken und diesen einen guten Heimweg wünschen.

04.06.2005

„Zeughaus-Extra“ war an diesem Tag angesagt und so hatten die Verantwortlichen (K.-D. Kleyer und Heinz Arenz) zu einem „Meet The Beatles 2“ – Abend eingeladen, dem leider nur ca. 35 Besucher gefolgt waren.

Die dreiköpfige Cover-Beatles-Band (Uli Bellinghausen, Fred van den Berg und Jonas Kuhlen) spielte vornehmlich Beatles-Songs aus den Anfangszeiten der Pilzköpfe (1963 bis 1965/LP´s „Please Please me“ and „Beatles for sale“), ließen zum Schluss aber auch noch einige Hits aus deren „Hochzeit“ auf ihren Gitarren raus, so dass wieder einmal alles mitging (-sang oder -wippte). Zwischendurch zeigte K.-D. -von Heinz kommentierte- Aufnahmen der von den beiden im Vorjahr besuchten Stadt Liverpool mit dem Schwerpunkt: „Hier weht der Geist der Beatles“. Nach dem „offiziellen“ Teil ließ K.-D. noch seine „unendliche“ PC-Musik laufen – und die war (natürlich) vornehmlich mit Beatles-Titeln gespickt.

Somit war es eigentlich ein ganz runder Zeughaus-Extra-Abend, der (s. o.) sicher mehr Zuspruch verdient gehabt hätte…

22.10.2005

Das Herbst-Zeughaus-Extra war angesagt unter dem Motto „In der Haifischbar“. Der Mottoausschuss unter der Leitung von Peter Monschau hatte am Tag vorher wirklich ganze Arbeit geleistet und eine Dekoration hingezaubert, die der der berühmten NDR-Sendung in nichts nachstand!
Dazu gab es dann am Samstag norddeutsche „Fingerfood“-Kleinigkeiten (Rollmöpse -oder auch „Heringe in Beugehaft“ genannt-, Landjäger, u.ä. Kleinigkeiten) und K.-D. hatte für eine Dauer von ca. 35 Stunden Seemannslieder in seine „Computerbox“ eingearbeitet (wenn auch zum Schluss wieder die Beatles irgendwie den Weg in die Haifischbar gefunden haben).
Das einzige, was zu bemängeln war: die recht dürftige Beteiligung – trotz genügender (auch öffentlicher) Werbung. Eine „Höchstzahl“ von 38 Teilnehmern wird eigentlich dem Aufwand und der Arbeit des Mottoausschusses nicht gerecht. Aber dieses Phänomen zeichnete sich ja schon bei den letzten „Zeughaus-Extras“ ab – schade eigentlich.
Dennoch die, die da waren, brauchten Ihr Erscheinen nicht zu bereuen: Es gab sehr schöne, hanseatisch angehauchte Kostüme unter den Teilnehmern, es war eine tolle Stimmung, und so hielten die meisten auch bis 02.00 Uhr in unserer Zeughaus-Haifischbar aus.
Wie es mit den Zeughaus-Extra-Veranstaltungen weitergeht, ist auch eine Entscheidung des Mottoausschusses, bei dem die ganze Arbeit der Vorbereitung liegt. Man kann nur hoffen, dass der sich nicht entmutigen lässt…

 

04.11.2005

Und dann war es soweit: Es stand die neue Session ins Haus und als deren erster Punkt die Kürung des Siebengebirgsprinzenpaares aus der Mitte der KG Löstige Geselle.
Die Veranstaltung im Bad Honnefer Rathaus verlief zügig, heiter und harmonisch und die anwesenden Vertreter der Karnevalsvereine des Siebengebirgsraums erfüllten unserem Präsidenten die eingangs geäußerte Bitte gerne.
Heinz Arenz hatte nämlich darauf hingewiesen, dass in diesem Ratssaal ja so manche hitzige und kontroverse Debatte getobt hätte und er hoffe, dass dies an diesem Abend anders wäre.
Dem in allen Vereinsfarben prangenden Auditorium stellte er dann unsere Kandidaten für die Rolle des Prinzenpaares in knappen, aber launigen Worten vor:
Dieter Kock, den Karnevalisten von der Ostseeküste und Marion Barczewski, die Rheintochter aus dem Siebengebirge. Es erübrigt sich an dieser Stelle, die beiden ausführlich zu würdigen. Dazu sind sie uns nun doch zu gut bekannt.

Die Vorstellung durch Heinz Arenz war aber offensichtlich erfolgreich, denn die anschließende Klausurberatung der Präsidenten war kurz und nach der Rückkehr in den Saal konnte deren einstimmige Zustimmung zu unserem Vorschlag verkündet und das neue Prinzenpaar ausführlich beklatscht werden.

Da wollte denn auch die Bürgermeisterin und Senatorin unseres Vereins, Wally Feiden, nicht zurückstehen, grüßte die Versammlung und würdigte das Paar in munteren Worten.
Gerne ließ sie es sich gefallen, dass man anschließend auch sie beklatschte, hatte sie doch just an diesem Tag Geburtstag.
Die närrischen Untertanen aller Couleur hatten inzwischen im Foyer des Rathauses ein Fässchen Bier geleert und von einigen unserer Damen zubereitete leckere Häppchen genossen. Jetzt waren sie bereit zu neuen Taten und als die Delegation aus dem Ratssaal unten ankam und ein etwas heiserer Präsident die ersten Alaafs der Session auf unser Prinzenpaar ausbrachte, kannte der Jubel keine Grenzen und selbst der Himmel lachte mit – und zwar reichlich Tränen der Freude.
Der anschließende bunte Schirm- und Fackelzug durch die Innenstadt zum Hotel Avendi litt denn auch keineswegs unter dem Wetter und die Willkommens- und Lobredner vor dem XXL-Bistro konnten feststellen, dass unterwegs niemand aufgegeben hatte. Man beeilte sich denn auch, die von außen kommende Nässe durch reichlich zugeführte innere Feuchtigkeit auszugleichen. Man befand sich ja schließlich an der Quelle.
Der Rest war ein fröhliches und lautstarkes Durcheinander, das einen Appetit anregenden Vorgeschmack gab auf die kommende Session.

11.11.2005

Am 11. 11. hatten wir unsere längst Tradition gewordene Karnevalseröffnung und konnten dabei zum ersten Mal das für uns noch ungewohnte Kurhausgefühl auskosten.
Dafür, dass alles neu war, klappte die Benutzung ja schon recht gut, wenngleich ich nicht verhehle: für alte Seminariskenner bedarf das Ambiente schon ein wenig der Eingewöhnung.
Da ist der große Saal, den wir Löstigen allein natürlich nicht so gerammelt füllen konnten. Da ist die andere Akustik, die auch erst einmal beherrscht werden muss. Da ist der längere Anmarsch zur Bühne und überhaupt die Bühne ist schon sehr weit oben. Irgendwie blickt man von da den Zuhörern nicht mehr ins Auge, sondern mehr auf den Scheitel.
So war es denn sicherlich von Vorteil, dass wir die ersten Erfahrungen gewissermaßen in geschlossener Gesellschaft machen konnten.
Ganz unter uns gestalteten wir denn auch den Abend mit eigenen Kräften und es wurde recht gemütlich.
Wir absolvierten das gewohnte Auftaktritual, ehrten eine Anzahl Mitglieder für langjährige Treue mit den entsprechenden Orden, wir ließen uns den neuen Jubiläums-Sessionsorden vorstellen und erfreuten uns an unserer immer schmissiger werdenden Tanzgarde. Birgit Stang und Elisabeth Laubach reinigten vor aller Augen den Mittelgang des Kursaals und gaben, weil sie schon einmal dabei waren, auch gleich ein paar flotte Sprüche zum besten. Der Jubiläumsorden macht übrigens allerhand her und vereint in geschmackvoller und harmonischer Darstellung symbolisch unsere derzeitigen Abteilungen mit unseren aus dem Kolping und dem Handwerk kommenden Wurzeln.
Bleibt noch die Liste der Empfänger der Ehrenorden anzuführen, als da waren:
Herbert Breuer, Dirk Berth, Dieter Kock, Helga und Walter Steinhauer für 10 Jahre, Klaus Roese und Philip Weber 25 Jahre, .Lucie Kossmann und Peter Steghaus wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

12.11.2005

Dieses Mal war das Kurhaus voll, rappelvoll. Waren doch die Honnefer Vereine und einige Nachbarn angetreten nun ihren gemeinsamen Auftakt der närrischen Jahreszeit zu begehen.
Entsprechend bunt war das Bild und die anstelle der gewohnten Stehtische erstmals bei dieser Gelegenheit praktizierte Sitzordnung an langen Tischreihen erwies sich auf jeden Fall als gelungene Innovation.
Aus unseren Reihen erhielt Peter Stang den Dankorden der Festkomitees Bad Honnefer Karnevals zuerkannt. Herzlichen Glückwunsch!
Ich weiß nur noch, dass es ein schwungvoller, bunter und gelungener Abend war.
Es fanden wie immer einige Ehrungen statt, die Auftritte der Künstler waren dieses Mal ohne Ausnahme gelungen, das Publikum ging begeistert mit und funktionierte am Ende den Mittelgang des Kurhauses noch zur Tanzfläche um. Das sagt ja schon alles.
Wir Löstige konnten als nicht zu übersehender und nicht zu übergehender Bestandteil des Honnefer Karnevals auf und unter der Bühne auch hier unseren Beitrag leisten.

 

07.01.2006

Jetzt, da ich das niederschreibe, liegt das Ereignis schon einige Tage zurück, aber noch immer ist mir der Abend in guter und vor allem in sehr angenehmer Erinnerung.
Denn das Programm erwies sich als kurzweilig, ausgewogen und ohne Ausfall, es wurde prägnant und spritzig serviert und enthielt einige Nummern, die für Honnef auch nicht gerade alltäglich waren. Ohne die anderen ausgezeichneten Darbietungen zu schmälern, vor allem nicht unsere eigenen Tanzgarden, die, wie ich meine, auch immer besser werden, ohne also irgend jemand zurück setzen zu wollen, möchte ich doch die ewig frischen, appetitlichen und akrobatischen „Höppemötzcher“ und die betulich hintergründigen Urkarnevalisten der Siegburger (Reitergarde)? erwähnen.
Alle Nummern des Abends aufzuzählen kann ohnehin nicht Pflicht des Chronisten sein.
Die Hauptattraktion des Abends, nämlich Auftritt und Inthronisation des Siebengebirgsprinzenpaares allerdings muss den Kern dieses Berichts bilden.
Zum ersten Mal also konnten wir unser Prinzenpaar in voller Tracht bewundern und wahrhaftig, das Bewundern fiel niemandem schwer. Hatten sie sich doch in Schnitt und Farbgestaltung ihres Kostüms wirklich etwas besonderes einfallen lassen und die Mühe hatte sich auch gelohnt.
Ich bin alles andere als ein Moderedakteur, gleichwohl will ich erwähnen, dass unser Prinz aus dem schon immer mehr oder weniger neckischen traditionellen Spielhöschen der karnevalistischen Tollitäten ein wahrhaft männliches Kleidungsstück gemacht hat und Wams und Kappe lassen ihn erst recht gut aussehen. Und unsere Prinzessin erst in weit schwingendem wolkig gerafften Staatskleid in nachtblau und goldgelb mit verspielt aufgesteckter Hochfrisur war eine schiere Augenweide.
Als die beiden dann nach überstandener Einsetzungsprozedur das Wort an ihr Volk richteten, kam zum Vorschein, dass sie auch wirklich etwas zu sagen hatten und die Art wie sie es machten, löste so manche Lachsalve aus. Wir schließen daraus: sie machten es richtig.
Den Vogel jedoch schoss Ihre Lieblichkeit ab, die kurzerhand vom Lyraspieler des beleitenden Musikcorps des TV Eiche den Schellenbaum übernahm und im folgenden Marschlied deutlich vernehmbar und ohne Fehlschlag die Begleitung besorgte.
Alles in allem ein gelungener Abend, ein gelungener Auftritt des Prinzenpaares und ein gelungener Auftakt der Session, der zu mancher Hoffnung Anlass gibt

 

14.01.2006

Auch, wenn das so bezeichnete Keller-Fest nicht exakt zu Beginn des Karnevals platziert werden konnte, besteht der Name Starter-Fête gleichwohl zu recht. Denn gestartet wird bei dieser Gelegenheit immer irgend etwas.
Dieses Mal zum Beispiel sind wir gleichzeitig ins neue Jahr und in die heißere Phase des Karneval gestartet, einige unserer Freunde starteten hoffnungsvolle Versuche für das Guiness-Buch der Rekorde und nicht zuletzt starteten mehrere eingefleischte Mitglieder der Aegidienberger Klääv Botze eine zweite Karriere bei den Löstigen.
Aber nun mal von Anfang an.
Das diesjährige Motto „Was ist schon der Kaneval am Zuckerhut – wir im Sibbejebich feiern ihn genau so gut“ wurde in unserer Jubiläumssession vom Siebengebirgsprinzenpaar vorgegeben.
Also hatte unsere Deko Mannschaft Brasiliens Nationalfarben an die Decke des Kellers gehängt und Claus Scheel hatte seiner Phantasie in Plakaten und Wandmalereien freien Lauf gelassen. So konnten wir doch gleich beim Hereinkommen feststellen wie die Christusstatue über Rio von hinten und eine Sambatänzerin oben ohne aussieht.
Und erstaunlich schnell war unser Partygewölbe – wie üblich, von vorne nach hinten – aber doch voll gefüllt. Wo dennoch etwas Platz geblieben war, verschwand der spätestens nach dem Einzug unseres, Verzeihung des Siebengebirgsprinzenpaares. Dieser Auftritt hat mir deshalb besonders gefallen, weil Präsident, Prinz, Prinzessin, einfach alle, launige und lockere Sprüche aus dem Stegreif zum besten gaben, die der besten Tradition der Löstigen wahrhaftig würdig waren.
Nicht genug damit erschien kurz darauf das Rheinbreitbacher Kinderprinzenpaar mit Gefolge und Tanzkorps und passte sich der längst gehobenen Stimmung bestens an.
Als schließlich mit dem beinahe schon traditionellen Erscheinen des Aegidienberger Prinzenpaares gewissermaßen eine Inflation der Tollitäten einsetzte, kam darob jedoch keinerlei Langeweile auf, der Appetit des Narrenvolkes war geweckt und sie wollten immer noch eine Schnack dazu – und bekamen ihn auch.
So war man schließlich überall bis zu den Schultern mitten drin in Wein, Weib und Gesang oder wenigstens dem, was der gemeine Jeck so darunter verstand und da kamen alle Variationen vor: also Bier, Weib und kein Gesang, ohne Weib und Gesang, dafür aber Wein und Bier, Weib ohne alles und so weiter.
Aber noch einmal zurück zum Motto: Karneval an der Copa Cabana oder so ähnlich. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn wir künftig dem nimmermüden Motto-Ausschuss und dem ebenso aktiven Dekomaler Claus dadurch etwas Ehre erweisen würden, dass wir uns ALLE in Kostüm und Auftreten dem Motto etwas anpassen würden und nicht wieder als der ewigwährende Clown oder in unserer Küchenschürze daher kämen.
Genau so nämlich wie es unsere bestrickenden Damen des Schneider-Kränzchens taten, die für wenig Geld und mit viel Eifer sich in eine rassige Sambatruppe verwandelten und so mit Sicherheit ein Glanzpunkt des Abends waren.

22.01.2006

Die Selhofer Schützen hatten uns dazu Festsaal, die Zappese und noch einiges mehr überlassen, so dass wir, noch dazu bei ausreichend körperlicher und geistiger Nahrung recht kommod untergekommen waren. Der Schützensaal ist ja zum Feiern fast ideal geeignet, sogar Tanztruppen finden dort allemal Platz, sich auszutoben. Das nützten wir an diesem Morgen doch weidlich aus und brauchten dazu nicht einmal unsere eigenen blaugelben Ballettratten zu bemühen.
Natürlich wurden auch Begrüßungs- und nicht zuletzt Gratulationsreden gehalten, die im einzelnen aufzuzählen mit Sicherheit ermüden würde.
Festzuhalten bleibt, dass ein lockerer und gut aufgelegter Präsident es sich nicht nehmen ließ, seinerseits einen Büttenauftritt hinzulegen, von dem wir doch hoffen wollen, dass er keine Eintagsfliege bleibt.
Unsere Bürgermeisterin und Senatorin Wally Feiden wies den zum darauf stellen angebotenen Stuhl zwar zurück, steuerte dann aber bodennah ein launiges und allgemein beklatschtes Grußwort bei.
Einen Höhepunkt bildete zweifellos der Auftritt einer Zufallsbekanntschaft unserer Prinzessin, nämlich des Prinzenpaares von der anderen Rheinseite aus Badorf-Eckdorf (für Uneingeweihte oder Immigranten: das liegt kurz vor Brühl). Haben die erst seit wenigen Jahren bestehenden Badorfer doch die gleichen Vereinsfarben wie wir, was ja bereits für ihren guten Geschmack spricht, und Prinz und Prinzessin sahen neben unserem Prinzenpaar fast aus wie deren Zwillinge, wenn ich auch leise, ganz leise, hinzufügen möchte, wenn es denn einen Unterschied gab, lag der Vorteil auf unserer Seite.
Aber man sieht halt wieder: blaublütiges Volk bleibt eben doch am liebsten unter sich, selbst, wenn es Zufallsbekanntschaften macht.
Hervorheben möchte ich noch, dass unsere winterharten bergbewohnenden Karnevalisten aus Aegidienberg, mit denen die Freundschaft auch immer mehr in Schwung kommt, selbstverständlich wieder zu uns herab gestiegen waren und ihrerseits zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.

 

25.01.2006

Nachzutragen bleibt noch unser Besuch in Thomasberg bei den Strücher Jecken, die in das Programm ihrer Sitzung die Ehrungen des Festausschusses Siebengebirge eingebaut hatten.
Trotzdem es ja für eingefleischte Talbewohner in Thomasberg gewissermaßen zu den Hochgebirglern ging und obwohl die sich an diesem Abend hinter zentimeterhohem Neuschnee verschanzten, gelang es doch einem ansehnlichen Kontingent von uns, sich zu ihnen durchzuschlagen.
Wir wurden auch nicht enttäuscht, denn das Programm war kurzweilig, die Bewirtung war zuvorkommend und die Ehrungen, das Kernstück des Abends, waren auch nicht zu spät angesetzt. Durchaus erlebenswert war es als unsere ebenfalls mit der Verdienstmedaille ausgezeichnete Heike Scheel in der wie üblich zunächst anonym formulierten karnevalistischen Vita sich schließlich selbst erkannte und durch ihre Überraschung allen zeigte, dass sie wohl wirklich nicht damit gerechnet hatte, selbst unter den Honorierten zu sein. Glückwunsch und Dank an Heike für all ihre Auftritte, Taten, Hilfen und überhaupt für ihre ständige unverrückbare Präsenz auch von dieser Stelle.

 

11.02.2006

Da ist zuallererst die Jubiläumssitzung der KG am 11. Februar, an die ich gerne erinnert werde. Kleine Schwächen wie die ziemlich enge Bestuhlung oder die Tücken der Akustik sind längst im tiefen See des Vergessens abgetaucht und was bleibt, ist die Erinnerung an ein harmonisches, farbenfrohes, singendes, schwingendes Fest, voller Tempo, Gags und Klamauk, eben an einen wirklich angenehmen Abend.
Bereits der Auftakt mit unserer Vollblutkarnevalistin Heike geschah mit einem Crescento. Schmissig, pointiert und routiniert präsentierte sie sich als das Tanzmariechen-Immergrün, das sie wohl innerlich auch ein bisschen geblieben ist. Im Ergebnis eine kaum zu übertreffende Darbietung.
Aber man kam aus dem Staunen und Jubeln nicht heraus, denn unter den Folgenummern gab es gleich ein paar erlesene Delikatessen, die nostalgische Karnevalsstimmung mit modernsten choreographischen Mitteln lebendig machten wie die Schloss-Madämchen (und natürlich die Schloss-Junker) aus Poppelsdorf, die Eitorfer Turmgarde und viele, viele mehr. Karl-Heinz Müller mit seiner Band umrahmte schon traditionell die Veranstaltung.
Natürlich sagte auch die Bürgermeisterin etwas, natürlich konnte Sitzungspräsident Heinz Arenz alles, was im Siebengebirgskarneval Rang und Namen hat nacheinander begrüßen, natürlich durfte auch der Mode-Clown Bruce Kapusta nicht fehlen.
Aber Einzelheiten zu all dem würden den Bericht wohl doch zu lange strecken.
Den zwar nicht gerade überraschenden, aber gleichwohl immer wieder auf´s neue prickelnden Höhepunkt durfte unser Meister des Mikrophons, Heinz Arenz, schließlich mit dem Einzug des Prinzenpaares verkünden.
Also, die ziehen da ja nicht einfach so ein! Oh, nein!
Die zelebrieren das inzwischen kaum anders als das Kölner Dreigestirn in aller Muße und der gewiefte Literat hätte allein für den Einmarsch, was sag ich, das Hereinschlendern, ruhig die doppelte Zeit einplanen können. Ist ja auch kein Wunder, wenn das Prinzenpaar des Siebengebirges beim eigenen Verein sein Heimspiel hat.
Also da rummst die dicke Trumm des TV-Eiche Musikkorps voran, umschwirrt von den Achtelnoten der Militärpfeifer und den Molltönen der Trompeten. Eine lange blau-weiß-rote Kette einmarschierender Gardesoldaten. Doch dann wird es beschwingt und blau-gelb: Die Mädels unserer Tanzgarde präsentieren nicht nur ihre schicken Kostüme, sonder zeigen auch, dass sie gerade gewachsen sind und für ihr Alter schon sehr lange Beine haben. Es folgt die Eskorte der Ehrendamen und -Herren, sträußchenverteilend bis schließlich seine ehrfurchtgebietende Tollität gemessenen Schrittes sich nähert und bei allem Adel überaus demokratisch darauf achtet, dass jubelnde Damen rechts und links der Auftrittsschneise alle die gleiche huldvolle Behandlung erfahren.
Gewiss ist es so, dass der Prinz der traditionelle Höhepunkt des Karnevals, der Sitzung, des Auftritts ist. Für mich, auch wenn ich damit aus der Reihe tanze, liegt der absolute Höhepunkt im Auftritt ihrer Lieblichkeit. Und während er imposant und gravitätisch einherschreitet, trippelt, nein schwingt sie mit reizendem Lächeln in immer neuen Girlanden über das Parkett und strahlt genau das aus, was ihr Titel sagt: Lieblichkeit.
Und erst der Auftritt, wenn sie dann endlich oben auf der Bühne angekommen sind. Na, jedenfalls kam es auch an diesem Abend an, das Aufspiel der Eiche-Gardisten, die Tanzeinlagen der Mädchen und die Ansprachen der Tollitäten.
Heinz Arenz umrankte und verband das Ganze wie man es gewohnt ist, schnurrig und souverän, wenn auch mit sich anbahnender Heiserkeit.
Was, liebe Freunde, soll man nun aber noch hinzu fügen? Nach diesem Höhepunkt versagt die Feder, sprich: die Tastatur.
Das heißt, Ende war das noch lange nicht, denn da war ja noch das Foyer mit Häppchen, Schwätzchen, Begegnungen und vor allem mit endlos viel Bier. Prost!

 

19.02.2006

Berichtenswert erscheint noch die Kölsche Mess am 19. Februar, die der nimmermüde traditionsbesessene Dr. Herbert Breuer nach meiner Erinnerung nun zum dreizehnten Mal zelebrierte.
Die Zeremonie ist ja nicht neu, erfreut sich aber dennoch oder gerade deshalb ungebrochener Beliebtheit. Hervorzuheben ist das liebevolle Engagement, das Herbert Breuer und nicht zu vergessen Frau Ursula Voll jedes Mal investieren und so war diese wie alle Veranstaltungen vorher rappelvoll, eindrucksvoll bunt und erfrischend und gleichwohl stimmungsvoll und anrührend.
Herbert muss schon wirklich irgend einen Draht nach oben haben, denn noch jedes Mal ließ sich bisher die Sonne blicken, wenn auch gelegentlich nur kurz und taucht das bunte Innenleben der altehrwürdigen Pfarrkirche in strahlende Farben. Es ist natürlich auch möglich, dass die Sonne einfach nur neugierig ist und sehen will, wer denn dieses Mal von den üblichen Kirchenschwänzern gekommen ist.
Ich konnte von meinem Platz aus akustisch nicht alle Späßchen verstehen, die in der Predigt so vorkamen, auch hatte ich ständig gegen einen Niesreiz anzukämpfen, weil der überlange Federschmuck des vor mir sitzenden Ägidienberger Prinzen mich dauernd an der Nase kitzelte, denn seine Tollität geruhten einfach nicht den Kopf auch nur für drei Minuten still zu halten. Dennoch sang und betete ich voll Inbrunst mit und begab mich mit allen anderen innerlich geläutert auf den traditionellen Ausmarsch.

 

23.02.2006

Damen ( = Weiber) Sitzung am 23. Februar.
Immer, wenn der Karneval seinem Höhepunkt zustrebt, werden aus unseren löstigen Damen plötzlich fröhliche Weiber, denen dann auch ihr „Wieverfastelovend“ über alles geht.
Höhepunkt dabei ist natürlich die ureigene Weibersitzung im Hotel Seminaris und allen seinen Nebenräumen.
Das heißt, angefangen wird immer erst im großen Saal, der dieses Jahr allen vorausgehenden Unkenrufen zum Trotz restlos ausverkauft war.
Da strömten sie denn von allen noch so selbständigen Ortsteilen und umliegenden Nachbardörfern herbei, als Einzelkämpferinnen, in dynamischen Gruppen, in Mannschafts-, ja in Abteilungsstärke. Alle miteinander einfallsreich und appetitlich zurechtgemacht, bunt leuchtend, glitzernd, glimmernd, liebevoll und sorgfältig geschminkt, alles in allem die reinste Augenweide – und das alles darf keines Mannes Auge sehen, der reine Jammer.
Aber warten wir´s ab. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung. Erst einmal also Einmarsch, Aufstellung, Ansage der Sitzungspräsidentin und dann ein Non-Stop-Feuerwerk über mehr als fünf Stunden mit schmissigen Tanzcorps, schwungvollen Musikgruppen, lachsalvenerzeugenden Vorträgen, ach ja und verschiedenen Prinzen und Prinzessinnen der leichten Muse wie sich das so gehört.
Der Chronist, der, da überwiegend männlich, nur ab und zu durch die Kulissen spinxen durfte, konnte leider nur einige Eindrücke sammeln. Die aber hatten es in sich.
Da war Martin Schopps mit seiner Rednerschule (Haha!), da kamen die Landsknechte, die alten Kameraden (Hahaha!), die Bure, die „Jungen Trompeter“ (Bravo!). In all dem Aufgebot machten unsere eigenen Mädels jeden Alters eine ab-so-lut gelungene Figur. Die Profis wie die Amateure.
Apropos Figur: Unsere Sambatänzerinnen des vereinseigenen Damencorps zeigten rassige Kostüme mit viel Bein, drehten, steppten und hüpften mit fast völlig synchronem Armeinsatz und durchaus als Formation erkennbar über die Bühne als wäre die schon immer ihr Zuhause gewesen. Die zahllosen Schlammbowlen-feuchten Übungsabende, bei denen aber laut Aussagen der Teilnehmer nur erlaubtes Doping zur Anwendung kam, hatten sich offenbar ausgezahlt.
Da passt am Ende nur noch der eine Kommentar: Caramba Muchachas!
Auch „uns´ Heike“ wollte natürlich solomäßig nicht zurück stehen und gab das tanzende Funkenmariechen (oder war es das funkende Tanzmariechen?) wieder in Vollendung. Na ja, in diese Rolle braucht sie wirklich nicht erst zu schlüpfen. Da wurde sie wohl schon drin geboren.
Jedenfalls war diese nicht enden wollende Nachmittagsabendnacht ein rundes rollendes Fest, das den Beteiligten zur Ehre und unserem Verein mit Sicherheit zu viel Reputation gereicht hat.
Irgendwann öffneten sich aber dann doch die Saaltüren und wir Männer durften die keineswegs erschöpften Besucherinnen und Darstellerinnen nun genau in Augenschein und sogar in den Arm nehmen.
„Die Zwei“ – Musikanten zogen dann im Foyer ihre bekannte Show ab und es blieb kein, wirklich kein einziger Karnevalsschlager ungesungen.
„Hammhamm“ und „Gluckgluck“ waren auch reichlich und überall vorhanden, also der festliche Dreiklang Wein, Weib und Musik war erfüllt. Tanz, Musik, Gelächter, Fröhlichkeit, buntes Treiben in allen Räumen und ich wette, der frohe Lärm ist sogar bis zum stumm und still ganz da hinten vor sich hin dämmenden Kursaal gedrungen.

 

25.02.2006

Von der Rathausstürmung bekam ich nicht allzu viel mit, da ich mich im wie üblich zum Gerichtsaal umfunktionierten hinteren Tagungsraum des Rathauses mit dem „Abschaum des Karnevals“, also Abweichlern, Nörglern, Leugnern und einer ganzen Reihe hartgesottener Wiederholungstäter hochnotpeinlich befassen musste. Denn schließlich soll der Karneval doch sauber bleiben oder nicht?
Aber durch die zu uns dringenden Gerüchte waren wir Hinterzimmersitzer schon informiert, dass der Sturm geglückt sei, was zu erwarten war, da das stürmende Prinzenpaar und die verteidigende Bürgermeisterin letztlich aus der gleichen Gang, Pardon aus dem gleichen Verein kamen.

 

26.02.2006

Siebengebirgszug in Bad Honnef
Da wir Senatoren in diesem, unserem Jubiläumsjahr auch einmal auf den Wagen wollten, hatten wir das Vergnügen, den Karnevalsumzug quasi aus zwei Perspektiven zu erleben. Zuerst, als wir am Straßenrand wartend den übrigen Zug vorbeiziehen ließen, um uns dahinter einzureihen und dann als wir am Ende der Kolonne durch das Spalier der Zuschauer und Kamelle-Schreier durch Honnef rollten.
Aber nun mal von Beginn an.
Das Wetter war ja nicht schlecht, nur eben kalt war´s, saukalt.
Sammeln und Aufstellen unserer vier Wagen klappte einwandfrei. Keine Missgeschicke, keine Aufgeregtheiten, kein Durcheinander. Die Organisation hatte voll funktioniert. Wagenengel, Wurfmaterial, Proviant, geistige Nahrung- alles pünktlich zur Stelle. Das galt auch für die Beteiligten einschließlich Prinzenpaar und Hofstaat. Vollzähligkeitsappell erfolgreich. Von uns aus konnte es losgehen.
Da standen wir nun mit unserem doch beachtlichen Troß von vier Wagen, nämlich Damenkomitee, Herrenkomitee, Senat und die rollende Burg des Prinzenpaares. Dazwischen das Eiche-Musikcorps und nicht zuletzt unsere blau-gelbe Mädchengarde in mehreren Altersklassen.
So peu a peu rollten, rumpelten und trotteten die übrigen Wagen und Fußgruppen an uns vorbei zu ihren Aufstellplätzen. Wir standen in Gruppen herum, warteten, begutachteten, begrüßten die oder die, kosteten schon mal von der einen oder anderen Flüssigkeit und die Stimmung stieg.
Endlich war es dann so weit, wir sahen das Blaulicht der Zugspitze und dann rollten, tanzten, trompeteten und hupten sie an uns vorbei, die zum Teil entzückend zurecht gemachten Wagen, die bunten Tanzkorps, die Musikkapellen, die malerischen Fußgruppen.
Beeindruckt haben mich wie immer die CanCan-Kieselsteine, denen es allerdings etwas kalt gewesen sein muß um das Popöchen. Dann waren da die Afrika-Darsteller, die wie immer voller Phantasie in afrikanischer Fauna und Folklore machten und einen ausgewachsenen Pappmaché-Elephanten mitschleppten, die Rheinbreitbacher Hunnen, die viel Pelz zeigten, dazwischen viel Haut, nota bene auch die Hunninnen, die wie stets endlose Karawane der Comicus-Clowns und so weiter und so weiter.
Fast eine Stunde zogen sie alle an uns vorüber und wir hatten auf unseren Wagen die reinsten Logenplätze. Doch dann waren wir selbst an der Reihe, unsere Traktoren pufferten los und wir reihten uns ein, bald schon von Jubel, Alaaf- und Kamelle-Geschrei umgeben, durchquerten die Metropole von Selhof in schier endlosem Zickzack, rollten, standen wieder, rollten weiter, warfen Kamelle und buntes Zeug in Kinderhände, umgedrehte Regenschirme erwachsener Kinder und bahnten uns durch Spaliere teils bittend, teils fordernd hochgereckter Hände.
Irgendwann kam auch Honnefs Hauptstraße in Sicht, wo die Narren noch dichter standen und manch einer bereute jetzt, in Selhof schon so viel verschossen zu haben. Aber schließlich reichte die Munition doch für alle und als am Marktplatz auf dem Übertragungswagen des Generalanzeigers unser höchsteigener Präsident das Mikrophon schwang, uns begrüßte und dem lärmenden Publikum vorstellte, feuerten wir noch einmal aus allen Händen. Aber nicht genug damit, gleich hinterher, im Rest der Hauptstraße steigerte sich der Jubel zum Ataccio furioso. Lautsprechermusik aus allen Fenstern, Jubel, Gejohle, Geschrei, Kamelle, Kamelle – und dann plötzlich Stille und nur noch leises Tuckern der Traktoren.
Wir hatten es hinter uns.
Die Sparkasse ließen wir noch links liegen, unser Geld war eh´ in Form von Kamelle in den Straßen geblieben, aber wir hatten wohl manches Kinderherz und manchen erwachsenen Narren in Freude versetzt und das war uns recht.
Fazit: Gelungen, geklappt, viel gescherzt, alle gefreut. Wir haben Mut für das nächste Jahr.

 

28.02.2006

Karnevalsausklang
Und dann war er doch gekommen, der Karnevalsdienstag und die Fastenzeit klopfte unüberhörbar an die Pforten der Hofburg unserer Siebengebirgstollitäten.
Noch einmal traf man sich im altbekannten großen Saal des Hotels Seminaris in vollem Ornat: Prinz, Prinzessin, Prinzenführer, Hofdamen, Prinzenbegleiter, Tanzcorps, Musikcorps, löstiges Fußvolk und viele Getreue aus den Nachbarvereinen. Man hatte sich noch so viel zu sagen, man wollte noch so sehr in Erinnerungen schwelgen.
Gestartet wurde die Veranstaltung mit einem ganz normalen Auftitt, wie er in der Jubiäumsession immer ablief. Trotz des sehr schlechten Wetters kamen die Siebengebirgsperlen mit einem tollen Auftritt ihrer Garde uns zum Karnevalsausklang besuchen.
Und dann wurde es langsam erst. Heinz Arenz, die Siebengebirgstollitäten und Hermann Schulz (für die Prinzenbegleitung) fanden in ihren Reden treffende Worte über die zurückliegende Zeit; die allen Super-Spaß gemacht hat.
Anschließend hatte der unerbittliche Pater Peter (Steghaus) das Wort: „Nu isset su wick, mir müssen den Carnevalis bejrawe. Die zwei wollen et zwar nit, äwwer et nütz nix, de Zick is affjelowe!“
Also bettete man sie unter Tränen liebevoll auf Tragen, Seine Tollität und Ihre Lieblichkeit, deckte sie unter Tränen mit schneeweißen Laken zu, brachte sie unter Tränen behutsam und sanft ins Freie und – warf sie ins Feuer.
Halt, liebe Leser, halt! Noch nicht weinen. Wenigstens diese Geschichte hat ein Happy End. Denn irgendwie gelang es, die beiden mit ihren Doppelgänger-Strohpuppen zu vertauschen, so dass die Abbilder zwar verbrannten, die Originale aber bis heute fortleben. Wenn auch nicht als amtierendes Prinzenpaar, sondern als schlichtes bürgerliches Ehepaar Kock, aber letztlich doch mit glorreicher und nicht zuletzt adeliger Vergangenheit.
Wollen wir ein Fazit ziehen, so muß es wohl lauten: Sie haben nicht umsonst gelebt, Dieter Nummer Eins und Marion Nummer Eins, denn sie haben in einer erfüllten Session eine gute Figur gemacht, Ehre eingelegt für den Karneval in Honnef, auch für die Löstigen, viel Freude bereitet, den Mächtigen und Herrschenden ebenso wie den Alten und Kranken, den Erwachsenen wie den Kindern. Keiner wurde ausgelassen und immer waren sie da.
Leider fehlt hier dem Chronisten die genaue Zahl der absolvierten Stunden im Dienste des Karnevals. Aber was soll hier auch eine schnöde Statistik, wo es doch ganz allgemein darum geht, dass hier Gutes vollbracht wurde für das Brauchtum einerseits, vor allem aber im Dienste der Menschlichkeit. Das klang auch in allen Begleit-, Kondolenz- und Abschiedsreden an und keinen mag es wundern, das dabei mancher Klos im Hals bemerkbar wurde und manches Tränlein zerdrückt wurde, einige heimlich, einige aber auch ganz offen.

18.03.2006

Fischessen
Carne Vale – Fleisch lebe wohl. Wohlgemerkt: Fleisch, nicht Fisch!
Also her mit dem Fisch, dem Fastenfisch, denn was den Mönchen im Mittelalter recht war, uns sollte es billig sein.
Beim Fastenfisch handelt es sich um die seltene Spezies des piscis postum carnevalis, die nur einmal im Jahr auftritt und zwar nur in einem ganz bestimmten Keller in der Bergstraße. Dort aber in Massen. Ilse Birgit Stang hatte da auf magische Weise wieder einmal größere Fischschwärme in das Gewölbe gelockt.
Diese Schwärme benötigten wie jeder Fisch natürlich ausreichend Flüssigkeit, die in dem völlig zu Unrecht als trocken verschrieenen Keller ausreichend zur Verfügung stand und zwar in Form von Fastenbier.
Fisch hat wie jeder weiß, nicht nur eine wichtige Funktion als Fastenspeise, er regt wie man sagt, auch die intellektuellen Fähigkeiten an. Ob es nun mit dem Fisch zu tun hat, dass unsere Senatorin Wally Feiden, bekanntermaßen im Nebenberuf Bürgermeisterin dieser Großgemeinde, den Einfall hatte, unserem Präsidenten Heinz Arenz die Bürgermeistermedaille für Verdienste um das Gemeinwohl gerade am Fischabend umzuhängen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall war die Idee brillant und sie traf mit dieser Maßnahme voll und ganz den Richtigen.
Und dann konnte man sich zurücklehnen und die Session noch einmal als Diashow passieren lassen, was der unermüdliche K.D. möglich machte, indem er 300 ausgewählte Photos auf die Leinwand projizierte. Und wem das noch nicht genügt, dem sei gesagt: Es existieren insgesamt 2500 (zweitausendfünfhundert) Bilder. Die können mühelos an einem der nächsten Kellerabende gezeigt werden, man muß es nur bestellen. Allerdings bei ca. 10 Sekunden pro Bild wird das dann so an die sieben Stunden dauern. Überlegen wir uns das lieber noch einmal.
Die Beteiligung an dem ernsten und überaus christlichen Fastenbrauch war wie dem Chronisten berichtet wurde ganz zufriedenstellend. Doch gab es auch Stimmen, die da meinten, ein paar der insgesamt so über zweihundert Mitglieder des Vereins hätten da wohl noch hinein gepasst. Und wieder sehen wir, selbst die heilige Fastenzeit läutert die Menschen offenbar nicht alle so, dass sie zufrieden sind.
Ich aber, meine lieben Freunde, bin jetzt und an dieser Stelle sehr zufrieden. Habe ich doch meine Berichterstattung damit abgeschlossen und wer will, Kann nun immer wieder nachlesen wie es den wirklich war – im Jahre des löstigen Heils 2006.

Für Gestaltung und Layout
Für den Inhalt und Text
verantwortlich:

Klaus-Dieter (K.-D.) Kleyer, Geschäftsführer
Dieter (D.K.) Kock, Literat
Jochen Carsten (Jojo), Senatspräsident

P.S.: Auch dieses Mal ist es uns bestimmt gelungen, ein paar Fehler einzubauen. Wir bitten, dies zu entschuldigen, aber nicht zu überlesen, denn wer sie findet, darf sie behalten; deshalb wünschen wir viel Spaß beim Suchen.

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